Beiträge zum Wissenschafts-Praxis-Transfer am Lehrstuhl Arbeit, Personal und Führung
Praxisorientierte Lehre spielt eine zentrale Rolle im Lehrangebot des Lehrstuhls Arbeit, Personal und Führung. Ausgangspunkt ist der maßgeblich von der Lehrstuhlinhaberin geprägte Ansatz des gecoachten Selbststudiums mit Praxiswochen, der im berufsbegleitenden Master Organizational Management in jedem Lehrmodul eingesetzt wird und zunehmend auch in die Lehre an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft einfließt. Zentral für diesen Ansatz ist, dass Studierende selbstständig aber mit wissenschaftlicher Begleitung an realen Fällen arbeiten und somit wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in Problemlösungen für die Praxis übersetzen. Der Praxistransfer ist in die Module integriert und mit den Schwerpunktthemen verzahnt. Er findet nicht in von Modulinhalten entkoppelten Formaten statt. Beim Transfer stehen wissenschaftlich abgesicherte Kompetenzdimensionen im Zentrum.
Im Maßnahmenfeld „In die Praxis“ des BMBF-geförderten Qualitätspakt Lehre Projekts inSTUDIESplus werden diese erprobten praxisorientierten Formate unter der Leitung von Prof. Dr. Uta Wilkens weiter entwickelt und für eine Vielzahl von Studierenden an der Ruhr-Universität verfügbar gemacht. Zu den Projekten im Maßnahmenfeld zählen das Lernlabor zu Product Service Systems, die Gesprächssimulation „Das schwierige Gespräch“ mit Schauspielenden sowie die Module „Zuwanderung und Arbeitsmarktintegration“ und „Unsicherheitserfahrung und Bewältigungsstrategien im unternehmerischen Kontext“, die dem Ansatz des gecoachten Selbststudiums folgen und bei einer Reihe von Fakultäten ins Curriculum integriert sind.
Gecoachtes Selbststudium mit Praxiswochen
Die Module für den berufsbegleitenden Master Organizational Management sowie für Masterstudierende an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft folgen dem Ansatz des gecoachten Selbststudiums. Anhand konkreter Praxisfälle aus dem Erfahrungsspektrum der Studierenden werden wissenschaftliche Grundlagen erarbeitet. In Praxiswochen im Unternehmen werden anschließend gemäß der Modulschwerpunkte Problemlösungsansätze für konkrete Herausforderungen des Unternehmenspartners entwickelt. Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung der Studierendengruppen und die wissenschaftliche Betreuung können komplexe Lösungen kontextspezifisch erarbeitet werden.
Unternehmensexkursion im Hausarbeitenseminar
Seit dem SS 2015 wird in jedem Jahr im Hausarbeitenseminar zur „Vertiefung der Grundlagen der Personal- und Führungsforschung“ im Bachelorstudiengang Management & Economics eine Unternehmensexkursion angeboten. Die Studierenden erhalten hier die Gelegenheit, Erkenntnisse aus der Praxis für ihre eigenen wissenschaftlichen Fragestellungen zu gewinnen und dabei ihre Methodenkompetenz und ihre Fragetechnik weiterzuentwickeln. Die Unternehmenspartner sind meist mittelständische Unternehmen aus dem Ruhrgebiet. Weitere Informationen finden Sie hier.
Lernlabor zu Product-Service-Systems: Transdisciplinary Learning-Lab
Das „Transdisciplinary Learning Lab“ stellt ein transdisziplinäres Veranstaltungsformat für Master- und fortgeschrittene Bachelorstudierende der Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften dar. Die Studierenden erleben im Unternehmensplanspiel die Wettbewerbssituation aus Sicht eines Produkt-Service Systems (PSS). In interdisziplinären Teams steuern Sie die Wertschöpfungsprozesse zur Erbringung eines PSS-Angebots im digitalen Ökosystem auf der Basis eng miteinander verzahnter Produkt- und Serviceelemente. Die Studierenden entwickeln erfolgsrelevante Kompetenzen für die Arbeit in PSS. Dieser Entwicklungsprozess wird durch mehrmalige Kompetenzmessungen begleitet, deren Ergebnisse in die Kompetenzforschung einfließen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Gesprächssimulation „Das schwierige Gespräch“ im Modul „Grundlagen der Personal- und Führungsforschung
Als fester Bestandteil im Bachelormodul „Grundlagen der Personal- und Führungsforschung“ werden seit dem WS 16/17 Gesprächssimulationen angeboten, bei denen die Studierenden in die Rolle einer Führungskraft schlüpfen. Praxisrelevante Gespräche werden mit hierfür geschulten Schauspielenden in Kleingruppen geführt. Dadurch erhalten die Studierenden die Möglichkeit ihr professionelles Verhalten parallel zur akademischen Sozialisation zu reflektieren. Die Leitung der Kleingruppen wird von erfahrenen Personalverantwortlichen übernommen, die das Feedback der Studierenden durch Erfahrungswissen aus der Praxis ergänzen und im Nachgang Hinweise aus der Praxis für die stetige Weiterentwicklung der Fälle liefern. Weitere Informationen finden Sie hier.
Integration von Praxispartnern im Projekt „Zuwanderung und Arbeitsmarktintegration“
Im interdisziplinären Master-Seminar „Arbeitsmarktintegration und Zuwanderung“ entwickeln Studierende im Austausch mit Vertretenden der Praxis Konzepte zur Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt. Ziel ist es, die durch den Austausch identifizierten Fragestellungen in Gruppen mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten und Handlungsempfehlungen für Akteure aus der Praxis abzuleiten. Diese werden in einer Abschlussveranstaltung mit Praxispartnern vorgestellt und diskutiert. Weitere Informationen finden Sie hier.
Integration von Praxispartnern im Projekt „Unsicherheitserfahrung und Bewältigungsstrategien im unternehmerischen Kontext – simulationsbasierte Lernansätze“
Im Rahmen des Master-Seminars „Unsicherheitserfahrung und Bewältigungsstrategien im unternehmerischen Kontext“ ergründen Studierende die Bewertung von und das Verhalten in Situationen der Unsicherheit und entwickeln in Gruppenarbeit Bewältigungsstrategien. Auf Basis von Impulsen aus Talkrunden mit Praxisgästen und unter Rückgriff auf Theorien der Entscheidungsfindung und Risikowahrnehmung konzipieren Studierendengruppen Coachings zu ausgewählten Szenarien der Unsicherheit. Ziel ist es, für Entrepreneurship zu motivieren und Gründungsängste zu beseitigen. Weitere Informationen finden Sie hier.