Die Identifikation der Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturebene der Kompetenz als Wegweiser für den Einsatz von Kompetenzentwicklungsmaßnahmen

Inhalte:

Das Gutachten zur Identifikation der Wirkungsbeziehung zwischen Strukturebenen der Kompetenz wird im Programmbereich „Grundlagenforschung” des Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Lernkultur Kompetenzentwicklkung” der Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e. V. (ABWF) erstellt. Vor dem Hintergrund steigenden Wettbewerbsdrucks und von Veränderungen in den betrieblichen Wertschöpfungsprozessen hin zu kundenzentrierten innovativen Problemlösungsangeboten gelangen die selbstorganisatorischen und schöpferischen Handlungsdispositionen ins Zentrum der Bildungs-, Lern- und Managementforschung. Obwohl der Erforschung von Kompetenzen auf Individuums-, Gruppen- und Organisationsebene in den vergangenen Jahren vermehrte Aufmerksamkeit zuteil wurde und auf erhebliche Fortschritte auf diesem Gebiet verwiesen werden kann, lässt sich dennoch ein weiterer Forschungsbedarf aufweisen. So gibt es beispielsweise kaum systematische Aussagen über die Wirkungsbeziehungen zwischen unterschiedlichen Strukturebenen von Kompetenz (z. B. hinsichtlich Beeinflussungsrichtungen und -intensitäten). Darüber hinaus fehlt es an Erkenntnissen darüber, über welches betriebliche Gestaltungsinstrumentarium positive Wirkungsbeziehungen zwischen den Kompetenzebenen erreicht werden können. Hinsichtlich dieser Ausgangsbedingungen werden im Rahmen des Gutachtens daher drei aufeinander aufbauende Zielstellungen verfolgt:

• eine systematische Theorieaufarbeitung, um zu einem Aussagesystem über Wirkungsbeziehungen zwischen unterschiedlichen Kompetenzebenen zu gelangen,
• die Ableitung eines Modells als Basis für die Entwicklung eines Messinstrumentariums zur Identifikation und Analyse dieser Wirkungsbeziehungen und
• die Identifikation von Ansatzpunkten zur Kompetenzentwicklung mit ebenenübergreifender Wirkung.

Den theoretischen Bezugsrahmen bilden Perspektiven und Annahmen aus der wettbewerbstheoretischen, soziologischen, psychologischen und pädagogischen Kompetenzforschung. Aus deren Zusammenführungen wird ein gemeinsames Begriffsverständnis zugrunde gelegt und Anschlussstellen für die Wirkungsanalyse identifiziert. Die Herausforderung bei der Entwicklung eines Modells, das die Analyse von Wirkungsbeziehungen zwischen Ebenen individueller und kollektiver Kompetenz erlaubt und zugleich organisationsinterne und -externe Strukturebenen einbeziehen kann, besteht darin, Kompetenzdimensionen abzuleiten, die ebenenübergreifend aussagefähig sind. Auf der Basis von zwei handlungserklärenden Theorien – der Komplexitätstheorie und der sozial-kognitiven Theorie von Bandura – wird ein entsprechender Operationalisierungsvorschlag unterbreitet. Wie sich solche Messungen zu Wirkungsbeziehungen vom Kompetenzen durchführen lassen, wird in einem Untersuchungsdesign aufgezeigt werden.

Publikationen:

• GRÖSCHKE, D. & WILKENS, U. (2009): Ebenenübergreifende Kompetenzfeststellung: Diskussion eines Operationalisierungsvorschlags. In: D. Münk & E. Severing (Hrsg.): Theorie und Praxis der Kompetenzfeststellung im Betrieb – Status quo und Entwicklungsbedarf; Berichte zur beruflichen Bildung. Bielefeld: Bertelsmann (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Berufsbildung, 7), Bd. 7, S. 123-138.
• WILKENS, U., FREILING, J. & RASCHE, C. (Hrsg.) (2008): Jahrbuch „Strategisches Kompetenz-Management“ 2008: Grundverständnis und Analyse der Wirkungsbeziehungen zwischen individuellen Fähigkeiten und kollektiver Kompetenz. 1. Aufl. München und Mering: Rainer Hampp Verlag (Jahrbuch Strategisches Kompetenz-management, 2).
• WILKENS, U., GRÖSCHKE, D. (2008): Kompetenzbeziehung zwischen Individuen, Gruppen und Communities – Empirische Einblicke am Beispiel des Wissenschaftssystems. In: Freiling, J.; Rasche, C.; Wilkens, U. (Hrsg.): Jahrbuch Strategisches Kompetenz-Management. München und Mering: Hampp, S. 35-67.
• FREILING, J., WILKENS, U., RASCHE, C. (2008): Wirkungsbeziehungen zwischen individuellen Fähigkeiten und kollektiver Kompetenz – ein einleitender Überblick. In: Freiling, J.; Rasche, C.; Wilkens, U. (Hrsg.): Wirkungsbeziehungen zwischen individuellen Fähigkeiten und kollektiver Kompetenz. 1. Aufl. München und Mering: Rainer Hampp Verlag (Jahrbuch Strategisches Kompetenz-Management, 2), S. 1–4.
• WILKENS, U. (2008): A question of either or? – Communities of practice or teams in interaction, Paper als Download 24^th EGOS Colloquium, Amsterdam.
• WILKENS, U. & GRÖSCHKE, D. (2008): Measuring the leverage effect between individual and collective competence, Paper presented at the Conference of the Strategic Management Society, Cologne 13.-14.10.2008.
• WILKENS, U., SCHMETTE, M., GRÖSCHKE, D., KELLER, H. (2007). Die Identifikation der Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturebenen der Kompetenz als Wegweiser für den Einsatz von Kompetenzentwicklungsmaßnahmen. Forschungsbericht zum Thema „Lernkultur, Kompetenzentwicklung und Strukturebenen von Unternehmen und Organisationen“ im Rahmen des Projektes Grundlagenforschung „Lernkultur Kompetenzentwicklung“ (G018).
• GRÖSCHKE, D. & WILKENS, U. (2007):Kompetenzmessung und Kompetenzentwicklung. Tagungsdokumentation „Kompetenzen feststellen, entwicklen und erweitern – Methoden, Nutzungsmöglichkeiten und Grenzen“ vom 30. November 2007 in Pforzheim, S. 37-42, ISBN: 978-3-928199-179 .
• WILKENS, U. & GRÖSCHKE, D. (2007): Kompetenzbeziehungen und Kompetenznutzung im Wissenschaftssystem – Theoretische Überlegungen und empirische Einblicke In: Barthel, E. et al. (Hrsg.): „Kompetenzkapital heute – Wege zum Integrierten Kompetenzmanagement“, Frankfurt: Frankfurt School Verlag, S. 269-292.
• WILKENS, U., KELLER, H. & SCHMETTE, M. (2006): Wirkungsbeziehungen zwischen Ebenen individueller und kollektiver Kompetenz. Theoriezugänge und Modellbildung, In G. Schreyögg & P. Conrad (Hrsg.). Managementforschung, Band 16: Management von Kompetenzen, (S.121 – 161). Wiesbaden: Gabler.
• WILKENS, U. (2005): Erfassung von Wirkungsbeziehungen zwischen Kompetenzebenen; in: QUEM-Bulletin, 6, 6-11.

Vorträge:

• WILKENS, U. (2008): „Measuring the leverage effect between individual and collective competence“, Paper-Presentation at the Conference of the Strategic Management Society, Cologne.
• WILKENS, U. (2008): „A question of either or? – Communities of practice or teams in interaction“, 24^th EGOS Colloquium, July 10-12, Amsterdam.
• WILKENS, U. (2008): „Kompetenzen betriebswirtschaftlich vermessen – ein sozialpsychologischer Ansatz“, Vortrag auf der cevet-Tagung, Centre for vocational education and training: „pathways to worksite“, 6./7.03.08, Paderborn.
• WILKENS, U. (2006): Strukturebenen der Kompetenz als Wegweiser für Kompetenzentwicklungsmaßnahmen; Vortrag auf der Tagung von HfB, ABWF und QUEM zum Thema „Kompetenzkapital finden, schaffen, nutzen – Wege zum integrierten Kompetenzmanagement“ am 15. November 2006 in Frankfurt/Main.
• WILKENS, U. ET AL. (2006): The Influence of Networks, Groups and Individuals on Firms‘ Dynamic Capabilities – A Process Model. Kurzvortrag im Rahmen einer Common Ground Session auf der 26th Annual International Conference der Strategic Management Society zum Thema „Strategy and Governance in a World of Institutional Change“ vom 29.Oktober – 1. November 2006 in Wien.
• WILKENS, U. (2006): Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturebenen der Kompetenz, 2. Arbeitstreffen der ABWF-Projekte 16./17. März 206 in Bochum (gemeinsam mit Martina Schmette und Helmut Keller).
• WILKENS, U. (2005): „Wirkungsbeziehungen zwischen Ebenen individueller und kollektiver Kompetenz”, Vortrag auf dem 5. Zukunftsforum des BMBF, 14./15.04.05 in Berlin.
• WILKENS, U. (2005): „Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturebenen individueller und kollektiver Kompetenz”, Vortrag auf der ABWF/ZAWF-Tagung „Lernkultur Kompetenzentwicklung” am 17./18. März 05 in Lahr (gemeinsam mit H. Keller und M. Schmette).
• WILKENS, U. (2004): „Von der individuellen zur kollektiven Kompetenz?” Vortrag auf der Kommissionstagung Personal der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft am 24./25. September 2004 in Konstanz.