Fotos © RUB, Marquard

Zum letzten Mal lockte das öffentliche Meta-Meilensteintreffen des Kompetenzzentrums HUMAINE in Form der Frühjahrsmesse Interessierte aus Wissenschaft, Praxis und Politik in den Forschungsbau ZESS. Am 6. März 2025 besuchten rund 130 Teilnehmende und Konsortialpartner das Event im ZESS. Am Folgetag nutzten mehr als 150 Jobsuchende die Gelegenheit, bei der HUMAINE Karrieremesse die 24 ausstellenden Unternehmen mit KI-Fokus aus dem HUMAINE-Netzwerk und der Region kennenzulernen.

 

Transfer-HUB für die humanzentrierte Arbeit mit KI

Die Entwicklung und Integration von KI in betriebliche Arbeitsprozesse bedarf einer Multiakteursperspektive, die gleichermaßen Entwickler:innen, Nutzer:innen, Führungskräfte, das Top-Management und die Arbeitnehmervertretungen berücksichtigt und so zu verlässlichen KI-Lösungen beiträgt. Diese Form der Auseinandersetzung mit Arbeitsgestaltung geht mit dem Abbau von Akzeptanzproblemen, der Steigerung von Produktivität und Qualität und der letztlichen Verbesserung der Arbeitsgestaltung einher. Diese Form des organisatorischen Wandels, bei dem sich die Entscheider ihrer Verantwortung bewusst sind und verlässliche Lösungen erarbeiten, lässt sich sukzessive über die Tools der HUMAINE Toolbox gestalten. Das interdisziplinäre Team aus verschiedenen Bereichen wie Arbeitswissenschaften, Psychologie, Informatik oder Ingenieurwissenschaften präsentierte gemeinsam mit den Praxispartnern des Konsortiums die Projektergebnisse der letzten vier Jahre in Form der HUMAINE Frühjahrsmesse.

 

HUMAINE als Teil des regionalen Ökosystems

Nach einer feierlichen Begrüßung durch den Direktor des Forschungsbaus ZESS (Zentrum für das Engineering smarter Produkt-Service-Systeme) und Co-Sprecher von HUMAINE, Professor Bernd Kuhlenkötter folgte ein Grußwort der Kanzlerin der Ruhr-Universität Dr. Christina Reinhardt. Die Kanzlerin lobte den Erfolg des Kompetenzzentrums HUMAINE und des zugehörigen Netzwerkvereins und blickte gemeinsam mit dem Konsortium zurück auf vier produktive Projektjahre. Im Anschluss folgte eine Interviewrunde, moderiert von der Projektleiterin des Kompetenzzentrums Professor Uta Wilkens. Zum Thema „HUMAINE als Teil des regionalen Ökosystems“ standen drei bekannte Gesichter aus Technologie, Wirtschaft und Kultur Rede und Antwort zur Rolle des Kompetenzzentrums im regionalen Netzwerk: Professor Sunhild Kleingärtner (Direktorin Deutsches Bergbau-Museum), Jan Treffon (Geschäftsführer BO-I-T) und Markus Majdaniuk (Fördermittelberatung Technologie & Innovation, Bochum Wirtschaftsentwicklung).

 

Die Messe und ihre Highlights – Eine neue Dimension der HUMAINE Toolbox

Mit nur noch einem Jahr verbliebene Förderlaufzeit blickt das Konsortium auf eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren zurück. Dass die erarbeiteten Ergebnisse mehr und mehr gereift sind, wurde auch auf der Frühjahrsmesse spürbar: Neben Highlights im Rahmenprogramm, wie einer Paneldiskussion im Stil einer Silent Disco zum Thema „KI in der Pflege“ oder dem für Kleingruppen bereits spielbaren Mensch-KI-Labors, fand besonders die „HUMAINE Toolbox zum Ausprobieren“ großen Anklang. Interessierte konnten so einen tiefergehenden Einblick in ausgewählte Tools und Methoden für die humanzentrierte, verantwortungsvolle Entwicklung und Einführung von KI im Arbeitsumfeld erhalten. Die zugehörigen Anwendungsfälle und verwirklichten Potenziale wurden in insgesamt mehr als 30 Exponaten aufbereitet und für die Besuchenden erlebbar. Von innovativen Demonstratoren zur Spracherkennung und Therapieunterstützung in der Logopädie über fortschrittliche KI-Anwendungen in digitalen Produkt-Service-Systemen bis hin zu modernen Qualitätssicherungssystemen – die Messe bot vielfältige Einblicke in die praktische Umsetzung der HUMAINE Toolbox.

 

Brücken bauen und das Netzwerk erweitern – der HUMAINE Network e.V.

Seit der Gründung im letzten Jahr hat sich der HUMAINE Network e.V. kontinuierlich weiterentwickelt. Die ursprünglich 23 Gründungsmitglieder wurden durch neue Partner und Mitglieder ergänzt, wodurch ein stabiles und breiter aufgestelltes Netzwerk entstanden ist. Dieses erweiterte Mitgliederfeld unterstützt den Regionaltransfer sowie die nachhaltige Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums über die Projektlaufzeit hinaus. Im Rahmen der Frühjahrsmesse verlieh der HUMAINE Network e.V. den HUMAINE Award für ein besonders positives Beispiel eines humanzentrierten KI-Anwendungsfalls. Preisträger war in diesem Jahr das Unternehmen microsynetics GmbH mit ihrem smarten Notrufarmband „Gardia“. Die KI-basierte Sturzerkennung in Verbindung mit einer außergewöhnlich langen Akkulaufzeit liefert einen entscheidenden Mehrwert für die Anwendenden und ihr Umfeld.

 

Das Team des Kompetenzzentrums HUMAINE blickt voller Zuversicht auf eine erfolgreiche Frühjahrsmesse zurück und dankt allen Ausstellern, Partnern und Interessierten für die Teilnahme und den spannenden Austausch!